Wer ein Auto mit Erdgasantrieb fährt, hat es – buchstäblich – leichter: Auf einer Urlaubsreise lassen sich mit dem Brennstoff, der leichter ist als Luft, rund die Hälfte der Treibstoffkosten einsparen, hat die Initiative erdgas mobil ermittelt. Zum Beispiel bleiben bei einer Fahrt vom Ruhrgebiet bis nach Florenz und wieder zurück rund 170 Euro mehr in der Kasse. Einziges Hemmnis auf dem Weg zum Erdgasfahren ist der relativ hohe Kaufpreis für ein entsprechendes Auto. Der Minivan Dobló von Fiat kostet mit bivalentem Benzin-Erdgas-Antrieb ab 17.940 Euro, für den von den Fahrleistungen etwa gleichwertigen Doblò 1.3 JTD Multijet 16V als Benziner-Version werden dagegen nur 14.890 Euro fällig. Opel berechnet für den Zafira CNG (Kürzel für Compressed Natural Gas, also komprimiertes Erdgas) in der Grundausstattung derzeit ab 24.210 Euro, als Benziner mit der kleinsten Motorisierung hingegen ist der Van bereits für 21.780 Euro zu haben. In der Oberklasse sind die Unterschiede noch etwas gravierender: Die E-Klasse von Mercedes kostet mit herkömmlicher Antriebstechnik als E 200 Kompressor ab 38.318 Euro, als Erdgas betriebener Mercedes E 200 NGT (Natural Gas Technology) dagegen 44.755 Euro.
Allerdings unterstützen viele lokale Energieversorger ihre Kunden beim Kauf eines Erdgasautos. So fördert die Berliner GASAG bis Ende 2008 die Umrüstung oder Anschaffung eines Neu-, Gebraucht- oder Leasingfahrzeuges mit einer einmaligen Beihilfe zwischen 111 bis 950 Euro – dafür muss sich der Halter bereit erklären, künftig für die Gasanstalt ein Werbebanner auf der Karosse herumzukutschieren. Die Oldenburger EWE (Niedersachsen) schießt sogar bis zu 1500 Euro zu. Häufig werden Förderungen in Form eines Tankgutscheins für Erdgas oder als einmaliger Zuschuss für die Anschaffung des Fahrzeuges in Verbindung mit einem Werbevertrag gewährt. Die Art der Förderung ist regional (je nach Gasversorger) unterschiedlich. Zusätzlich fördert der Initiativkreis Erdgas als Kraftstoff e.V. (IEK) bis zum Jahresende die Anschaffung oder Umrüstung von 1000 Gasfahrzeugen. Die Vergabe erfolgt in der Reihenfolge der Bewerbungen; wer zuerst kommt, fährt zuerst.
Auch die Versorgung mit Tankstellen ist inzwischen kein Problem mehr: Derzeit werden an rund 800 Stationen Zapfstellen für Erdgasfahrzeuge angeboten. Zum Vergleich: Zum Jahresende gab es in Deutschland insgesamt knapp 15.000 Tankstellen insgesamt, Tendenz abnehmend. In Italien ist das Netz der Erdgas-Reservoirs sogar noch engmaschiger, in Österreich und der Schweiz ist es in etwa so gut wie in Deutschland. Außerdem lassen sich bis zu 15 Prozent an Versicherungsprämien einsparen. Aktuell sind rund 70.000 Erdgasfahrzeuge in Deutschland gemeldet.